Scott Campbell - Quality Magazine
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Scott Campbell

Scott Campbell, ein ungewöhnlicher junger Künstler aus New York, steht plötzlich vor mir, in der sehr bekannten Gallerie Gmurzynska in Zürich. Er begrüßt mich herzlich, als wären wir bereits alte Freunde. Ich bin überrascht. Was habe ich erwartet? Bei so viel internationalem Erfolg, vielleicht mehr Arroganz, mehr Eigeninszenierung, mehr Personenkult.

Scott Campbell ist anders, freundlich und entspannt spricht er frei über sich, seine innere Triebfeder und natürlich über seine Kunst. Sehr schnell habe auch ich das Gefühl, dass wir bereits gute Freunde sind, zumal wir unsere gemeinsame Affinität zu Schwarzpulver entdecken. Ich bräuchte Stunden, um das komplette Persönlichkeitsspektrum eines Scott Campbell erschließen zu können.

Da ist zum einen der einfache Junge aus einem kleinen Fischerdorf in Louisiana, der seine Mutter sehr verehrt und trotzdem schon als Jugendlicher seine Grenzen ausprobiert. Schon früh spricht der Rebell aus ihm, den es reizt etwas Verbotenes zu tun.

„Das fing schon mit meinem Musikgeschmack an“ so Scott lachend “Heavy Metal war meine Musik, wohl aber in erster Linie als Instrument der Auflehnung gedacht.“ Schnell entdeckt er auch seine Liebe zu Tattoos und wird Star der Szene, die ihn heute noch prägt und die quasi zu seiner Heimat geworden ist. Karriere ist ihm eigentlich egal, spannender ist der Prozess. Seine bekanntesten Werke, Tiefenreliefs aus nicht zirkulierender US Währung, haben Vieles, was ihn ausmacht: einen radikalen Ansatz und einen Schaffensprozess der an ein Sakrileg grenzt.

 

„Doch eigentlich ist das unverständlich. Niemand würde sich aufregen, wenn ich eine teure Leinwand benutze…“ Scott liebt genau diese Momente des Aufrüttelns und Hinterfragens. „Für mich ist der Schaffensprozess wichtiger als das Resultat. Jedoch ist das Kunstwerk notwendig, um die Energie des Moments zu dokumentieren. Der Moment der Grenzüberschreitung, that‘s it.“

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