30 Dez Acht wichtige Talente der Berliner Kunstszene
Quality hatte die einmalige Gelegenheit bei einer privaten Führung in der Galerie „Hoppla Charlotte“ in Anwesenheit der Kuratorin Julie Anne Miranda-Brobeck, die einzelnen Exponate der großen Winter Pop-Up Ausstellung zu sehen. Eine beeindruckende, sehr individuelle Auswahl an Werken, die insbesondere in ihrer Gesamtheit ein komplexes Bild der internationalen Berliner Kunstszene wiedergeben.
Über das Jahr 2013 stellte das Kunst- und Kulturmagazin a.muse verschiedene Künstlerinnen und Künstler vor, die ihren Arbeitsschwerpunkt in Berlin haben. Diese ausgewählten Künstler und ihre Werke finden in der Winter Pop-Up Ausstellung ihren Höhepunkt. Die Exponate werden in den Räumlichkeiten des „Hoppla Charlotte“ in Berlin Lichtenberg einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Zudem haben die Besucher die Möglichkeit, die Werke zu erwerben. Ganz im weihnachtlichen Modus kostet kein Exponat mehr als 350 Euro. Einige Werke wechseln mit Ende der Ausstellung ihre Besitzer und werden nach New York, Amsterdam und natürlich auch nach Berlin verschickt. So nutzte auch Quality die Gelegenheit, ein Originalwerk der Künstlerin Christin Penz zu kaufen.
Darüber hinaus dient die Ausstellung einem guten Zweck. So wird ein Teil der Verkäufe dem „Berliner Kältebus“ gespendet. Außerdem haben die Besucher der Ausstellung die Möglichkeit, mit mitgebrachten Kleiderspenden die Organisation zu unterstützen. Mit dem „Berliner Kältebus“ und der Kälte-Notübernachtung will die Berliner Stadtmission Obdachlosen in den kalten Zeiten zu sicheren Übernachtungsplätzen verhelfen. Ausgestattet mit Heißgetränken, warmer Kleidung und Schlafsäcken fahren die Kältebus-Mitarbeiter vom 01. November bis zum 31. März durch die Berliner Straßen, um möglichst viele Wohnungslose vor dem Kältetod zu bewahren.
Die Auswahlkriterien der Künstler und ihrer Arbeit sind letztendlich einer sehr persönlichen Sicht der Initiatorin geschuldet. Talent, Begabung und ein gewisses Standing in der Berliner Kunstszene vorausgesetzt, traf die ambitionierte Kuratorin und Herausgeberin des Online Magazins a.muse, Julie Anne Miranda-Brobeck, ihre Auswahl der acht wichtigsten Talente der Berliner Kunstszene, die im ausklingenden Jahr 2013 in der großen Pop-Up Ausstellung gezeigt werden. Die einzelnen Werke der internationalen Künstler offenbaren eine individuelle, kulturelle Vielfalt, die auch auf die unterschiedlichen Backgrounds der Künstler und ihres Schaffens zurückzuführen ist. Dabei stellt die Ausstellung nicht nur ihre Vertreter in den Fokus, sondern auch die Stadt Berlin, die als creative community weltweit große Beachtung findet.
Der italienische Maler Stefano Bosis kam vor zwei Jahren mit seinem Motorrad und einigen wenigen Utensilien nach Berlin und verliebte sich auf Anhieb in die Stadt. Berlin ist seine Muse, eine Stadt mit beeindruckend kreativer Kraft, aus der er sein künstlerisches Potential realisiert. In dieser Ausstellung zeigt Stefano Bosis seine neusten abstrakten Werke, bei denen er die Grenzen des interaktiven und ekstatischen Zusammenspiels, die mit Ölfarbe erreicht werden kann, erforscht.
Die Jüngste im Bunde ist Elena Tamburini, gebürtige Schweizerin aus Zürich, die zur Zeit an der UdK Berlin Malerei studiert. Die 21-Jährige blickt eindrucksvoll hinter die oberflächliche Erscheinung. Insbesondere im Blick auf die Figur des Clowns als maskiertes Gegenstück der Menschheit, zeigt sie die Transzendenz und Transformation der einfachen Maske und Verkleidung in eine andere Wirklichkeit.
Der Illustrator und Straßenkünstler Felix Gephart studierte Kunst in Deutschland und New York. Sein kreatives Zusammenführen von Kunst und Literatur für „American Psycho“ und „Der Kleine Wagnerianer“ fanden bisher beachtliche Anerkennung in der internationalen Kunstszene. Mit einer Liebe zum Detail und seiner Affinität für Literatur unterstreicht Felix Gephart die komplexen Komponenten menschlichen Daseins und seiner Anpassung. Die Pop-Up Ausstellung zeigt fünf seiner Werke, darunter die beeindruckende Darstellung einer Tänzerin.
Die einzelnen Exponate sind individuell, fügen sich aber in ein Gesamtbild, das die Besucher nachdenklich stimmt und unweigerlich einen düsteren, teils melancholischen Eindruck vermittelt. So auch die Werke der deutschen Künstlerin Louisa Pohlmann, die sich in ihren Werken der Wahrnehmung und Bedeutung widmet. Auch für sie ist Berlin die Quelle ihrer Inspiration: Die Dualität dieser Stadt, Kälte und Wärme, Armut und die Schönheit, Energie und Starrheit.
Mit seinen Fotografien fängt der argentische Fotograf Emiliano Fernández die Aura und das Gefühl der unterschiedlichen Lebensräume ein, von Küste zu Küste, von Kontinent zu Kontinent. Seine Werke erzeugen eine emotionale Spannung, die zwischen dem Ordentlichen und Ungewöhnlichem changiert.
Der kanadische Künstler Winston Torr zeigt in seinen Grafiken die Komplexität und Präzision des menschlichen Körpers. Winston Torr nutzt eine Vielfalt von Zeitungen als Grundlage seiner Werke, die einen kulturellen und soziologischen Konflikt aufzeigen.
Die aus Dresden stammende Künstlerin Christin Penz arbeitet mit einer Symbiose aus verschiedenen Medien: Mit Druck, Malerei und Fotografie zeigen ihre Arbeiten ein Spannungsfeld zwischen Utopie der digitalen Welt und der analogen Realität menschlicher Existenz. Christin Penz manipuliert mit ihren Werken die Wahrnehmung des Betrachters, der unweigerlich in eine abstrakte, teils nostalgische Welt eintaucht.
Die französisch-spanische Künstlerin Beatriz Crespo, die erst kürzlich eine Solo-Ausstellung im Teatro Calderón in Valladolid hatte, beschäftigt sich in ihren Kunstwerken mit der Frage menschlicher Existenz. Ein Unfall zwang die rechtshändige Künstlerin ihre Bilder mit der linken Hand zu malen. Ihre Werke erinnern an traumähnliche Zustände, die effektiv die transzendenten Elemente des Bildgedächtnisses erfassen. In dieser Ausstellung zeigt Beatriz Crespo drei Werke, die von Albert Camus’ „La Chute“ inspiriert sind.
Die Galerie zeigte die Werke der Künstlerinnen und Künstler am letzten Dezemberwochenende in den Räumlichkeiten von „Hoppla Charlotte“. Bis Mitte Januar bleiben die einzelnen Werke im Online Katalog von a.muse verfügbar.
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