Eine neue Zukunft - Quality Magazine
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Eine neue Zukunft

Das neue Festival für Digitale Künste NEW NOW startete am 27. August 2021 auf dem UNESCO-Welterbe Zollverein in Essen und begrüßte feierlich die zehn Residenzkünstler:innen zum Einzug in die Mischanlage. In dieser spektakulären Kulisse auf der Kokerei entsteht eine temporäre Produktionsstätte für die wegweisenden Digitalkünstler:innen.

Drei Wochen lang, bis zum 17. September 2021, leben und arbeiten Cibelle Cavalli Bastos, Bryndís Björnsdóttir (Dísa), Danielle Brathwaite-Shirley, Johanna Bruckner, Stine Deja, Heather Phillipson, Portrait XO, Studio Above&Below, MengXuan Sun und Julijonas Urbonas vor Ort und entwickeln neue Werke – von 3D-gedruckten Skulpturen über Video-Installationen bis hin zu Virtual-Reality-Arbeiten. Das UNESCO-Welterbe Zollverein, Architekturdenkmal und Wahrzeichen des Ruhrgebiets, wird damit zu einer lebendigen Skulptur für Digitale Künste.

Kimchi and Chips: Another Moon, Projektskizze. Originalfoto: © Jochen Tack / Stiftung Zollverein. Courtesy: © Kimchi and Chips

Das Außergewöhnliche dabei: Die Besucher:innen können von Anfang an die Entstehung der Arbeiten verfolgen, erleben die Transformation des Ortes und die innovative Schaffenskraft der Künste.

Es gibt keinen besseren Ort als die ehemals weltgrößte Steinkohlenzeche, um an neuen Gegenwarten zu arbeiten. Nirgendwo zeigt sich das Erbe der Kohle deutlicher und der Auftrag, der für uns alle daraus entsteht. NEW NOW verbindet den Glauben an die Veränderbarkeit der Welt mit der bewussten Verankerung im Jetzt. Wir möchten jetzt an der Gestaltung neuer Gegenwarten arbeiten. Das heißt auch, Verantwortung nicht länger in die Zukunft schieben. Die Künste können dafür Verhandlungsort, Vorbild und Experimentierraum sein, und so für uns alle neue Wege offenlegen.“ – Jasmin Grimm, Künstlerische Leitung von NEW NOW, zugleich Künstlerische Leitung der Stiftung Zollverein mit Schwerpunkt Digitale Künste

Nach der Schließung der Zeche 1986, als die Kumpel Zollverein verließen, waren es zuerst die Künstler:innen, die das Gelände, die Hallen und Räume eroberten, Ateliers einrichteten und Ausstellungen zeigten. Zollverein ist ein Ort, der die Menschen inspiriert. Als Standort und Zeuge eines enormen technischen Fortschritts ist das UNESCO-Welterbe aber auch ein Ort der steten Entwicklung, des Wandels – ein Ort der Zukunft. An diese Tradition knüpft NEW NOW an, die Digitalen Künste haben auf Zollverein ein Zuhause gefunden. Dieses Festival ist ein Blick in die Zukunft mit Raum für bisher Ungedachtes und mit faszinierenden technischen Möglichkeiten. Früher wurde auf Zollverein der Rohstoff Kohle gefördert, heute ist es der Rohstoff Kreativität.“ – Prof. Dr. Hans-Peter Noll, Vorstandsvorsitzender Stiftung Zollverein

Jasmin Grimm: Künstlerische Leitung von NEW NOW und der Stiftung Zollverein mit Schwerpunkt auf Digitale Künste. Foto: Constanze Flamme. © Constanze Flamme / Jasmin Grimm

In fünf Wochen vom Schaffensprozess bis zur Ausstellung

Der kreative Arbeitsprozess der Residenzkünstler:innen steht im Mittelpunkt des Festivalprogramms. In Workshops, Rundgängen oder Performances erleben die Teilnehmer:innen bei NEW NOW Kunst in Entstehung und lernen die Arbeitsweise, Konzepte und Materialien der Digitalkünstler:innen kennen. Nach der dreiwöchigen Produktionsphase beginnt der zweite Teil des Festivals. Am 17. September 2021 eröffnet die multimediale Ausstellung, die bis zum 3. Oktober 2021 neben den entstandenen Arbeiten der Residenzkünstler:innen, Werke weiterer zeitgenössischer Digitalkünstler:innen zeigt.

Die erste Immersive Sound Night – Ein audiovisuelles Erlebnis in der Industriekulisse zum Festivalauftakt

Zum Start von NEW NOW fand am 27. August 2021 die erste Immersive Sound Night statt – in Zusammenarbeit mit MUTEK Montréal, Festival für digitale Kreativität und elektronische Musik. Internationale audiovisuelle Künstler:innen wie Maotik, Michela Pelusio und T. Gowdy verwandeln die Mischanlage dabei in einen immersiven Raum für elektronische Klänge und experimentelle Visuals. Die Kooperation mit MUTEK Montréal verweist auf das breite internationale Netzwerk, welches das Team um die Künstlerische Leitung von Jasmin Grimm im Bereich Digitale Künste knüpft. Eine zweite Immersive Sound Night findet am 17. September 2021 statt.

MOATIK & Maarten Vos: Erratic Weather. Foto: Tiberio Sorvillo. © Tiberio Sorvillo / MOATIK & Maarten Vos

Neue Künste in der Metropole Ruhr

NEW NOW ist ein Ankerprojekt der neubegründeten Initiative „Neue Künste Ruhr“, gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen. Mit ihrer bewegenden Industriegeschichte bietet die Metropole Ruhr europaweit einzigartige Freiräume für innovative künstlerische Experimente.

Das Land fördert das Festival für Digitale Künste NEW NOW als wichtigen Beitrag zum Dekadenprojekt „Künstlermetropole Ruhr“. Mit der Künstlermetropole Ruhr wollen wir die Neuen Künste Urban Art, Neuer Zirkus, Club-Szene der elektronischen Musik und die Digitalen Künste stark und weltweit konkurrenzfähig machen. In diesen Neuen Künsten liegen große Potentiale für die künstlerische Profilierung des Ruhrgebiets als internationalem Hotspot neuer, niedrigschwelliger und innovativer Kunstformen. Wir wollen mit Formaten wie NEW NOW gezielt ein junges Publikum ansprechen und für Kunst, Kultur und die kreativen Potentiale einer Metropol-Region begeistern.“ – Reinhard Krämer, Gruppenleiter im Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen

Das Festival im Überblick:

27. AUGUST – 03. OKTOBER

NEW NOW – Festival für Digitale Künste, live vor Ort auf Zollverein und virtuell in der digitalen „ZECHE“ von Christian Mio Loclair

27. AUGUST – 17. SEPTEMBER

NEW NOW in Produktion – zehn Residenzkünstler:innen arbeiten auf Zollverein an neuen Arbeiten und laden zu Workshops und Performances ein

17. SEPTEMBER

Offizielle Eröffnung der Ausstellung mit anschließender Immersive Sound Night II – in Kooperation mit MUTEK Montréal – vor Ort in der Mischanlage und digital

17. SEPTEMBER – 03. OKTOBER

Außeninstallation „Another Moon“ von Kimchi and Chips – über dem Maschinenpark auf Zollverein

18. & 19. SEPTEMBER

„Another End Is Possible“, internationale und interdisziplinäre Konferenz

18. SEPTEMBER – 03. OKTOBER

Ausstellung der Werke der Residenzkünstler:innen und weiterer künstlerischer Positionen in der Mischanlage der Kokerei Zollverein

Tickets und das gesamte Festivalprogramm gibt es unter: newnow-festival.com

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