wanderlust ausstellung | alte nationalgalerie berlin
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Fernweh

von Marielle Kreienborg

Einzigartig, gleichsam ikonisch steht der einsame Wanderer auf einem Gipfel und blickt über ein Meer von Dunst und Wolken, aus dem einzelne Bergspitzen herausragen: konfrontiert mit dem Unwägbaren, dem im Nebel liegenden Ungewissen, ist er auf sich selbst gestellt. Mit seiner weltberühmten Komposition „Wanderer über dem Nebelmeer“ hat Caspar David Friedrich die Idee vom Aufsteigen, Rasten und Schauen als Bild des Lebens genial zum Ausdruck gebracht. Ausgehend von seinem Hauptwerk, verfolgt die Sonderausstellung Wanderlust in der Alten Nationalgalerie das für die Kunst überraschend zentrale Thema des Wanderns durch das gesamte 19. Jahrhundert  hin zur klassischen Moderne. 

Das Interesse am Wandern war ein in ganz Europa verbreitetes Phänomen. Die Sehnsucht nach Entschleunigung, die Menschen im 19. Jahrhundert dazu bewegte, sich zu Fuß statt mit der Kutsche oder später Eisenbahn fortzubewegen, hat viel mit unserer heutigen Zeit gemein und dem wieder erstarkten Interesse am Wandern als Moment der Besinnung.

Die Ausstellung ist in verschiedene Themenräume gegliedert, die das Wandern als Sujet der darstellenden Künste in vielfältiger Form präsentieren: Ein Kapitel widmet sich der Entdeckung und Erforschung der Natur, ein anderes zeigt Künstlerwanderungen, beliebte Wanderlandschaften wie den Sehnsuchtsort Italien oder interpretiert das Wandern als Lebensreise. 

Wer geht, sieht im Durchschnitt anthropologisch und kosmisch mehr, als der, der fährt, resümiert Johann Gottfried Seume seinen Sommer im Jahre 1805. In diesem Sinne: der Weg ist das Ziel.

 

Wanderlust. Von Caspar David Friedrich bis Auguste Renoir.

noch bis 
Alte Nationalgalerie

wanderlustinberlin.de

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