27 Mai Buntes Allerlei
Großstädte sind vor allem Ballungszentren, die sich immer schneller entwickeln. Grüne Oasen und Erholungsorte sind deswegen ein wichtiger Bestandteil, um der Hektik des Alltags in den Metropolen zu entfliehen. Was für die Erwachsenen der Park oder das Café ist, ist es für die Kinder der Spielplatz. Doch wie wäre es mit Spiel, Spaß, Bildung und Erholung für alle? Und das noch in einer ansprechenden Optik? Serena Confalonieri präsentiert mit „Quadra“ ein einmaliges Grafikprojekt, das zur Steigerung der Lebensqualität in unserer unmittelbaren Umgebung beitragen will.
Fotocredits: © Alice Mantovani
„Quadra“ wurde in die Sanierungsarbeiten eines ehemaligen Parkplatzes in der Via Val Lagarina im mailändischen Bezirk Quarto Oggiaro integriert. Zusätzlich wurde das Grafikprojekt als der Teil der Initiative „Piazze Aperte“ von der Stadt Mailand unterstützt: Als Erholungsraum, der allen offen steht, soll „Quadra“ das urbane Umfeld charakteristisch umgestalten.
Das von Serena Confalonieri konzipierte Projekt ist sowohl spielerisch als auch bildungstechnisch ausgelegt: eine grafische Unterteilung des 600 m² großen Grundstücks entsteht durch ein buntes Raster, das an die Blätter quadratischer Notizbücher erinnert, wodurch auch der Name des Projekts inspiriert wurde. Dieses Raster wurde mit Primärfarben und einfachen geometrischen Formen dekoriert: Sowohl die Farben als auch Formen erkennen und verinnerlichen Kinder bereits auf den Seiten ihrer Schulhefte. Der Startschuss der Initiative fiel am 8. Mai 2021 und mehrere Schüler der I.C.S. „Via Val Lagarina“, eine Schule, die sich direkt neben dem Grundstück befindet, sowie Freiwillige des Mailänder Vereins WAU! griffen gleich zu Pinsel und Farbrolle, um das Layout von „Quadra“ per Hand zu malen.
„It was very stimulating to have the opportunity to work on a project on such a large scale, which fits into a strongly characterized urban and social fabric. We designed this graphic intervention considering all of the functional and aesthetic needs, but also, and above all, the needs and the external stimuli that children require in order to play and interact. With Quadra we wanted to work side by side with the students and their parents, not only during the design phase, but also during the realization, in order to involve them directly and give them a sense of direct belonging to this new colorful urban space“, erklärt Serena Confalonieri.
Nach den Wünschen der Schüler und des Elternvereins hat die Designerin neben den geometrischen Formen und Farbfeldern zusätzliche Grünflächen, Bodenspiele sowie Schach-, Twister- und Sprungbretter in das Raster eingefügt. Der didaktische Gemüsegarten transformiert den Parkplatz in eine farbenfrohe, urbane Oase, um ein interaktiver Raum zur Erholung zu werden. Zusätzlich wurden Fahrradständer hinzugefügt und neue Bäume gepflanzt.
Allerdings musste der Entwurfsprozess eine Reihe von Bedingungen und Anforderungen berücksichtigen: Die Grafik musste es in ihrer Einfachheit ermöglichen, dass sie von den Kindern und Schülern leicht nachgemalt werden kann. Dazu kamen nur eine begrenzte Anzahl von verfügbaren Farben und eine eingeschränkte Freiheit bei der Umgestaltung des Raumes.
Trotz dieser Hürden ist es Serena Confalonieri mit ihrem Projekt nicht nur gelungen, Ästhetik und Funktion miteinander zu verbinden, sondern unserem urbanen Leben eine neue aggregative und gemeinschaftliche Dimension verleihen, die es ermöglicht, geteilte Räume gemeinsam zu nutzen als auch zu pflegen. Und das geht sogar ziemlich bunt!
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